Diashow - Ausschnitte  Galerie und Werke   Künstlerin: Andrea Rausch   Fotos: Mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt durch die galerie1565.de

Wie bist Du zur Kunst gekommen?

Oder anders gefragt: In welchem Alter wurde Dir klar, dass Du im tiefsten Herzen (eigentlich) eine Künstlerin bist?

Schon sehr früh. Ich war circa 6 Jahre alt, als ich mir vorgestellt habe, wie man wohl einen Vogel zeichnen könnte. Als er sich dann auf dem Papier so zeigte wie in meinem Kopf, hat mich das fasziniert und nicht mehr losgelassen.

War Dein Weg zum Künstlerdasein für Dich immer klar oder gab es erst noch berufliche Umwege?

Ich hatte das Glück, gleich nach dem Abitur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg angenommen zu werden. So hatte ich gar keine Zeit, über etwas anderes nachzudenken.

Hast Du von Anfang an Förderer und Fans Deiner Kunst gehabt? Oder musstest Du Dir diese hart erarbeiten?

Der Weg war nur mit vielen Nebenjobs zu schaffen. Da musste ich schon alleine für mich sorgen und zurechtkommen. Später haben sich auch Förderer gefunden.

Wie vermarktest bzw. verkaufst Du Dich und Deine Werke? Nutzt Du soziale Kanäle? Welche bevorzugt?

Eigentlich vermarkte ich mich nur durch Ausstellungen. Auf den Sozialen Kanälen habe ich weniger Erfolg.

Welche „artfremden“ Jobs hattest Du bislang in Deinem Leben?

Putzfrau, Zimmermädchen, Kellnerin, Küchenhilfe und in der Buchhaltung. So einige:)

Wie startest Du in Deinen Tag, oder wie strukturierst Du Deinen Alltag? Gibt es Rituale? Bist Du Frühaufsteher oder arbeitest am liebsten nachts?

Da ich immer noch viel Zeit im Unterricht heutzutage investieren muss, arbeite ich, wenn ich die Zeit dazu habe, am liebsten am Tag.

Wo und wie arbeitest Du am liebsten? Bzw. welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?

Für mich alleine im Atelier. Ruhe und etwas mehr Zeit....

Welche Materialien nutzt oder bevorzugst Du für Deine Kunst?

Eigentlich Öl auf Leinwand. Momentan arbeite ich viel mit Acryl, da es schneller geht. Allerdings arbeite ich auch fortwährend mit
Aquarellfarben.

Gibt es ein Hauptthema in Deinem künstlerischen Schaffen, oder gibt es Thematiken, die immer wieder an neuen Stellen auftauchen?

Der Mensch steht bei mir im Mittelpunkt. Dabei auch die Weiblichkeit, Mythen und die Natur.

In welcher künstlerischen Disziplin bist Du bevorzugt tätig?

Malerei und Zeichnung.

Was tust Du, wenn Dich eine Schaffenskrise erwischt? Hast Du einen Tipp, wie man wieder kreativ wird?

Eigentlich habe ich das nicht, ich arbeite dann mit Ton oder drucke mal etwas, um wieder mit anderen Materialien in Kontakt zu kommen und Ideen zu sammeln. Oder ich gehe in eine Ausstellung, um dort wieder aufzutanken.

Was oder wer treibt Dich an?

Die Sehnsucht nach dem Dialog mit dem Bild. Die Auseinandersetzung und Erfahrung der Welt. Es hat irgendwie etwas mit Schöpfung zu tun, die man so gut wie möglich darstellen will..

Wie kommst Du in den Schaffens freudigen „Flow“?

Ich beschmutze die Leinwand und arbeite dann seriell oder assoziativ. Manchmal räume ich auch vorher einfach auf..

Was zerstört Deinen „Flow“ umgehend?

Wenn jemand an die Tür klopft ;)

Wann ist etwas richtig gute Kunst für Dich?

Wenn ich davon eine tiefere Auseinandersetzung spüre, nicht die glatte Oberflächlichkeit. Eine Besonderheit.

Wann und wo genau war Deine erste und wann und wo war
Deine kürzlich letzte Ausstellung?

Meine erste Ausstellung war in Schleswig, in der Galerie Könning, da war ich noch Studentin. 1984
Meine letzte Ausstellung war in der Galerie 1565 in Hamburg Harburg. 2024.

Warum sollten die Menschen, Kunstsammler, Museen und
Galeristen Deine Kunst kaufen?

Weil sie gut ist :).

Wie gehst Du mit Kritik an Deinem Werk um?

Kommt darauf an, wer kritisiert.

Welche Ziele möchtest Du mit Deiner Kunst noch erreichen?

Eigentlich möchte ich noch viel Zeit haben, ganz viele Bilder zu malen.

Was wäre Dein größter Traum?

Ein großes Atelier. Sowie Geld und Zeit für Materialien und in Ruhe arbeiten können.

Was war der beste Ratschlag, den Du für Deine Arbeit je erhalten hast?

Schau dich um, reflektiere und bleib bei dir.

Hast Du künstlerische Vorbilder?

Oh, da gibt es viele. Von Meister Bertram bis heute gibt es ja immer wieder spannende Maler/innen.

In welchen Lebensphasen schaffst Du am ehesten Kunst? Eher, wenn Du etwas verarbeiten musst (z.B. Konflikte, Politisches, Trauer) oder wenn du glücklich, zufrieden und satt, respektive entspannt bist (z.B. im Urlaub)?
Gefühle blende ich aus. Sie fließen sicherlich mit ins Bild, sind aber nicht die Auslöser.

Bist Du interdisziplinär unterwegs? Also schreibst Du z.B. auch Geschichten, oder arbeitest Du mit verschiedenen Materialien wie Keramik oder tuftest Teppiche oder verbindest diese Themen miteinander?

Ich arbeite hin und wieder mal mit Ton und Drucke.

Welche Charaktereigenschaft sollte ein bildender Künstler bzw. Künstlerin deiner Meinung nach bezüglich des eigenen Erfolgs bestenfalls mitbringen? Und welche besser nicht?

Jeder Mensch ist unterschiedlich: Allerdings muss man durchhalten und die Arbeit lieben, auch wenn man keinen Erfolg hat. Nur auf Anerkennung zu schielen ist auch nicht so positiv.

In welchen Lebensjahren oder in welchem Alter deiner Laufbahn warst du in deinem Schaffen am produktivsten?

Während des Studiums und einige Jahre danach. Später wurden die Jobs zeitintensiver.

Was war der Grund für Schaffenspausen in deinem Leben?

Eigentlich gab es die nicht so richtig.

Wie viele Werke hast du in deinem Leben bislang geschaffen? Hast du sie gezählt?

Nein, einige Hundert.

Was hältst du davon, dein künstlerisches Lebenswerk für die Nachwelt einfach selbst zu gestalten? Im Sinne einer Autobiografie oder auch einer Monografie z.B.?

Wenn Zeit dazu wäre, könnte ich mir das vorstellen. :)

...Und jetzt zu unserer Rubrik: „Kurze Fragen, kurze Antworten“

-Dein aktuelles Lieblingsbuch?

Gedichte von Trakl.

-Dein Mantra oder Lieblingsspruch/Zitat lautet?

Durchatmen

-Deine nächste Reise geht am liebsten wohin?

Italien.

-Was hast Du immer im Kühlschrank?

Obst und Gemüse.

-Wie definierst Du Luxus?

Zeit.

-Dein Leben ohne Kunst wäre…

...haltlos.

-Deine Kunst ist…

...eine gute Freundin.

-Das Leben ist zu kurz um…

...unmutig zu sein.