Diashow - Ausschnitte Atelier Künstlerin: Anja Kreitz Fotos by Susann Pfeiffer
Anja Kreitz
Mein Großeltern waren die Vorläufer für mein Interesse für Kunst. Jedes Wochenende wurde gezeichnet und über Stofflichkeiten und Handarbeiten (Stickerei, Gobelin, Nähmaterialien, die goldene Bettdecke) gesprochen. Bis heute hasse ich es Äpfel zu zeichnen und bin ein großer Fan von schwarzen Troddeln.
Sagen wir es mal so: Es war mir immer klar, aber außer meinen Großeltern waren alle in meinem Umfeld dagegen. So sollte ich denn auch erst mal etwas „Vernünftiges“ lernen und habe nach einer Ausbildung zunächst Kommunikationswissenschaften mit Kunst und Grafik-Design studiert. Das war seinerzeit richtig und das mache ich auch immer noch gerne.
Erst seit meinem Stipendium an der HBK Essen 2017 lacht meine Familie nicht mehr ;).
Ich arbeite sehr gerne mit Partnern wie Galerien zusammen. Da sich mein Talent mehr auf die schöpferische Kraft konzentriert, überlasse ich den vertrieblichen Part gerne den Galeristen.
Instagram ist mein bislang einziger sozialer Kanal und es macht immer noch Spaß meine Kunst dort zu zeigen.
Als ich 1999 in Paris ein Gastsemester für Aktmalerei absolviert habe, war ich als Küchenhilfe tätig. Aber anders als erwartet, hatte man mich nicht zum Kartoffelschälen eingeteilt, sondern ich fungierte als Fahrer zum Großmarkt. Zusammen mit dem Koch bin ich so dreimal die Woche durch Paris gefahren…
Dafür hatte ich ein Doggybag extra … ich hatte einfach immer Hunger.
Ich bin der klassische Early Bird. Nachts habe ich die besten Ideen. Welche es bis zum Morgen schafft, wird meistens umgesetzt. Die beste Starthilfe ist ein Cappuccino.
Am liebsten arbeite ich im Atelier oder im Wohnzimmer an der Nähmaschine. Zur Zeit ist alles voller Federn.
Es geht in der Malerei für mich persönlich nichts über Ölfarben. Die Arbeit mit dem Schlagmetall begeistert mich immer wieder, ist aber kein Muss. Und zur Zeit sind es Stoffe und Federn, die mich künstlerisch begleiten und von mir mit den malerischen Werken kombiniert werden.
Das Hauptthema ist der Barock und die Transformation in die heutige Zeit. Dabei erschaffe ich eigene Figuren, die immer wieder auftauchen und für mich persönlich wichtig sind.
Ein Beispiel: Der „Glory Bunny“, der Edelstahlhase ist sehr häufig als Gefährte und Begleiter einer anderen Figur zu sehen. Er spiegelt mein Titanimplantat wider, welches ich im Ohr als künstliches Gehör trage. Das verstehe ich unter „persönlich wichtig“ :).
Dann gibt es noch andere, ganz eigene Figuren, wie z. B. den Kobold, die Madonna, eine Marianne 2.0, die selbstbewusste Romantik, den Batman, den Satyr und ganz viele Affen (für mich die neuen Putten). Alle haben den gleichen Stellenwert, es kommt auf die Geschichte an, die Figuren sind die Überbringer der Erzählung. Ich suche noch nach einem Tänzer, er ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Alle Figuren gibt es als echte Menschen, die für mich als diese Figur Modell stehen. Sogar die Affen stammen alle aus dem Wuppertaler Zoo, wo ich oft im Affenhaus beim Zeichnen zu finden bin.
Malerei aber ich erschaffe auch Stoffskulpturen.
Habe ich fast nie. Nur in Coronazeiten konnte ich kein Desaster-Thema ertragen und ich habe meine Sujets seitdem radikal geändert. Dann kam der Krieg hinzu und es wurde noch etwas extremer in Richtung: schön! Daher auch die ganzen Blumen. Für die neu hinzugekommene Farbe Flieder hat es aber eine ganze Serie gebraucht, um mir diese selbst zu erlauben.
Meine Ideen und die Vorstellung, dass das fertige Werk bei mir im Wohnzimmer hängt.
Mit Cappuccino und guten Ergebnissen. Das treibt an.
Hunger :)
Manche Sachen hauen mich richtig um. Aus unterschiedlichen Gründen: exzellente Malweisen, extreme Sujets, phantasievolle Arrangements. Am meisten ist es am Ende aber immer die Persönlichkeit und ich bin ein großer Fan von Geheimnissen im Bild. Diese kann ich aber nie erklären. Meistens ist der Ausdruck der eigentliche Star des Bildes… dann finde ich es richtig gut.
Meine erste Ausstellung war bei meiner kürzlich verstorbenen Heilpraktikerin in deren Praxis (ich glaube 2005, bin mir aber nicht ganz sicher) und die letzten im Herbst/Winter 2024 im Overhead-Art-Salon in Solingen, Galerie Spitzbart & Bracke in Essen und im Malkasten in Düsseldorf.
Weil sie meine Bilder lieben.
Sehr unterschiedlich. Manche Kritik trifft und das ist ein Punkt, an dem ich den Nerv hinterfrage. Ich bin ein großer Fan von wertvollem Wissen, Geheimnissen und Weiterbildung.
Es ist immer das Gleiche: Ich möchte die Liebe malen.
Das Zitat von meinem Malereiprofessor: „In der Kunst ist der Mittelweg der Tod“. Er hat so Recht.
Sehr viele. Zugegebenermaßen sind es eher große Namen wie Louise Bourgeois, Rebecca Horn, Agnes Martin, Neo Rauch, Tizian und Vermeer. Aber es sind nicht nur Vertreter aus der Malerei, sondern auch in der Musik oder im Tanz.
Ja, immer wieder. Alles was aufwertet ist gut. Konkurrenz zueinander ist schwierig, da wäge ich immer sehr stark ab.
Ich wünsche mir, ganz bei mir zu bleiben, auch in der Kunst. Und das wünsche ich anderen auch.
Während des Studiums und seitdem alle Zeit.
Das größte Werk in meinem Leben hat viel Aufmerksamkeit verdient. Dieses ist mittlerweile 25 Jahre alt und heißt Annabelle.
Oh nein, ich habe sie nicht gezählt. Es sind wirklich sehr viele!!! Allein die ganzen Zeichnungen. Ich zeichne an mehreren Abenden in der Woche, vielleicht sogar an allen ;).
Ich erstelle von Zeit zu Zeit Druckerzeugnisse, zuletzt mit meiner Galerie hier in Solingen, dem Overhead-Art-Salon. Zu Beginn einer Exklusiv-Vertretung habe ich die wichtigsten 23 Werke abgebildet. (Ich bringe Dir gerne einen zum Interview mit).
Ich liebe Agatha Christie… besonders mit Hercule Poirot…
Paris.
Schokomousse
Zeit zu haben, Freunde zu Besuch und einen großen Teller Spaghetti dabei. Vielleicht noch Gespräche über Kunst… es hört nie auf…
Ein großes, schwarzes Loch.
Schön.
Bildende Künstlerin
Jahrgang: 1969
Geburtsort: Gummersbach
Abschluss, Studium: Bachelor of Fine Arts (Malerei)
Wohnort: Solingen
Portraitfoto by:
Susann Pfeiffer